Vereinbarkeit von Familie und Beruf-ein wichtiges Thema in der Pubertät

Das Thema der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird meist auf das Kleinkind-, Kindergarten- und Schulalter unserer Kinder beschränkt. Es wird diskutiert ab wann ein Krippenbesuch sinnvoll ist, wie sich die Öffnungszeiten der Kita mit unserem Berufsalltag verbinden lassen usw. Leider lese ich selten Kommentare und nützliche Beiträge in Bezug auf die Vereinbarkeit und die Pubertät. Wenn eine Mutter/ein Vater, die im Job immer wieder einmal verreisen muss darüber klagt, dass das „Kind“ alleine zuhause sei, dann lächeln die Kollegen süffisant und stempeln die Eltern als überbehütend ab. „Deine Tochter ist doch alt genug.“ „Die ist doch froh, dass sie sturmfreie Bude hat.“ Genau das ist das Thema. Gerade pubertierende Kinder brauchen die Gewissheit der Anwesenheit mindestens eines Elternteils, um im Gefühlschaos der besonderen Herausforderungen dieses Alters nicht baden zu gehen. Ein Familiencoachingsitzung, die ich in der vergangenen Woche geführt habe, hat mich wieder einmal an diese besondere Problematik herangeführt. Deshalb möchte ich das Ergebnis der Sitzung hier mit allen Interessierten/Betroffenen teilen:

Pubertierende Jugendliche brauchen klare Regeln und vor allem die Gewissheit, dass diese Regeln eingehalten werden und notfalls kontrolliert werden. Natürlich brauchen sie ihre Freiräume, allerdings auch mit festgelegten Grenzen. Wenn Mama und/oder Papa auf Geschäftsreise sind, muss es einen Ansprechpartner geben, der die Verantwortung trägt. Das können Nachbarn sein, eine Tante oder Onkel oder auch eine Aufsichtsperson, die dafür bezahlt wird. Wichtig ist, dass der/die Jugendliche mit dieser Person einverstanden ist.

-Klare Absprachen an die sich alle halten.

-Klare Regeln, die eingehalten werden.

-Gewissheit der Kontrolle.

UND eine große Portion Vertrauen.

Mein Fazit: Erziehung wird mit zunehmenden Alter immer wichtiger und vor allem nicht einfacher. Wenn Sexualität, Drogen und Alkohol das Leben unserer „Kinder“ kreuzen, dann dürfen und können wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dann ist ein klares Bekenntnis der Eltern zu ihrer Verantwortung gefragt und vor allem müssen wir durch Klarheit und Transparenz unserer Gedanken und Handlungsweisen den Weg für unsere Kinder freigeben. Dazu braucht es Zeit und Stärke UND Vertrauen.